Der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e. V. (VdEG) lehnt die geplante Umverteilung von Lehrkräften zugunsten von Brennpunktschulen entschieden ab. Dieser Ansatz mag auf den ersten Blick wie eine gerechte Verteilung erscheinen, er wird jedoch langfristig die Probleme der Brennpunktschulen nicht lösen, sondern nur dazu beitragen, die ohnehin angespannte Situation an den Gymnasien noch zu verschlechtern.

Die geplante Reduzierung des Lehrpersonals an Gymnasien, um Personalengpässe in anderen Schulformen auszugleichen, stellt lediglich eine Verlagerung bestehender Probleme dar – aber keine wirkliche Lösung. Anstatt den Fokus auf die Behebung der Ursachen des Lehrermangels zu legen, verschärft diese Maßnahme zusätzlich noch die Herausforderungen in einem anderen Bereich des Bildungssystems.

„Einem erfolgreichen und leistungsorientierten Schulsystem wie den Gymnasien Ressourcen zu entziehen, um Löcher in anderen Bereichen zu stopfen, ist ein gefährlicher Weg“, erklärt Lothar Holger Fiedler, Vorsitzender des VdEG. „So wird weder den Schülerinnen und Schülern an Brennpunktschulen geholfen, noch den Gymnasien, die für viele junge Menschen der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft sind“, so Fiedler weiter.

Wir fordern die Landesregierung auf, den strukturellen Lehrermangel endlich an der Wurzel zu bekämpfen, anstatt symptomatische und kurzfristige Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören:
1. Attraktivere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte – Durch bessere Bezahlung, gezielte Förderung von Neueinsteigern und eine Entlastung der Arbeitsbelastung kann der Lehrerberuf attraktiver gestaltet werden.
2. Zusätzliche Mittel für Brennpunktschulen – Investitionen in speziell geschulte Sozialpädagogen, Förderprogramme und die Modernisierung von Schulen sollten Priorität haben.
3. Langfristige Personalplanung – Der demografische Wandel erfordert klare Strategien zur Rekrutierung und Ausbildung neuer Lehrkräfte.

Die Gymnasien spielen eine Schlüsselrolle im niedersächsischen Bildungssystem. Ihre Schwächung gefährdet nicht nur die Qualität der Ausbildung, sondern auch die Zukunfts-perspektiven tausender Schülerinnen und Schüler.

Der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens fordert die Politik- insbesondere Kultusministerin Julia Willie Hamburg – auf, gemeinsam mit allen Beteiligten nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die langfristig greifen, anstatt einen Bereich des Bildungssystems gegen den anderen auszuspielen.

Lothar Holger Fiedler (Vorsitzender des VdEG), Hannover, den 16. Januar 2025

20250116 Pressemitteilung VdEG_Keine Lösung durch Umverteilung_Gymnasien dürfen nicht die Leidtragenden sein