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Jubiläumsfeier zum 75-jährigen Bestehen

des Verbandes der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e.V.

am 16. November 2024 

Unter dem Motto „Quo Vadis Gymnasium – wie sieht Deine Zukunft aus?“ veranstaltete der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e.V. (VdEG) am 16. November 2024 seine diesjährige Jahrestagung im Hannover Congress Centrum (HCC).

2024 ist ein besonderes Jahr, da der Verband sein 75-jähriges Bestehen feiert. Das ist ein bemerkenswertes Jubiläum, das den herausragenden Einsatz der Eltern für die Gymnasien widerspiegelt und die besondere Rolle der Gymnasien in Niedersachsen unterstreicht.

In seiner Eröffnungsrede schilderte Lothar H. Fiedler, Vorsitzender des VdEG, dass das Gymnasium rückblickend schon häufig im Zentrum schulpolitischer Experimente gewesen sei, und zitierte  dazu aus der Festschrift zum 50-jährigen Bestehen des Verbandes. Der Verband habe damals bereits vehement den Erhalt und die Stärkung der Gymnasien gefordert und den Lehrermangel kritisiert. Diese Themen sind heute aktueller denn je. Denn bspw. angesichts der aktuellen Bestrebungen zur Vereinheitlichung der Curricula an Weiterführenden Schulen sei der Fortbestand des dreigliedrigen Schulsystems und damit der Schulform Gymnasium hochgradig gefährdet.

Für einen ausgezeichneten musikalischen Rahmen sorgten die „Käthe Treble Makers„, der Chor der jüngeren Schülerinnen und Schüler der Käthe-Kollwitz-Schule Hannover (KKS), die mit ihren tollen und mitreißenden Musikbeiträgen alle Gäste und Teilnehmer der Veranstaltung restlos begeisterten. In ihren anschließenden Beiträgen lobten alle Gastredner die tolle Performance der jungen Schülerinnen und Schüler. „So stellen wir Eltern uns eine gute Schule vor. Die Kinder kommen mit großer Freude und Motivation rein, haben großen Spaß an ihrem gemeinsamen Auftritt, sind dabei voll konzentriert bei ihrer Aufgabe und erbringen eine herausragende Leistung.“ Das liegt auch überwiegend an der hervorragenden Arbeit der Chorleiterin Julienne Eisenberg, die als Musiklehrerin an der KKS seit letztem Jahr den Chor der jüngeren Schülerinnen und Schüler betreut und mit Ihrem tollen Engagement und Enthusiasmus die Kinder dafür begeistert, mit großer Motivation und Freude beim Chor mitzumachen und solch eine großartige Performance zu erreichen, sind sich alle Gastredner einig.

Kultusministerin Julia Willie Hamburg verpasste durch ihre Abwesenheit nicht nur den tollen Auftritt der jungen Schülerinnen und Schüler, sondern wieder einmal eine wichtige Veranstaltung von Eltern- und anderen schulischen Verbänden, was aus Sicht des VdEG und anderen Verbänden äußerst bedauerlich ist. Sie wurde jedoch von Gesa Johannes, Referatsleiterin im Niedersächsischen Kultusministerium bestens vertreten. Gesa Johannes trug in ihrer Rede vor, was zuletzt in der Gymnasialen Oberstufe erreicht wurde und gab einen Ausblick auf die bevorstehende Oberstufenreform. Auf Aspekte zum Fortbestand der Schulform Gymnasium und zur Rolle in einer zukünftigen Schullandschaft ging sie nicht ein.

Geladene Vertreter aus Schüler-, Lehrer– und Elterngremien sowie der Direktorenvereinigung, dem niedersächsischen Philologenverband, einem Gymnasialdirektor sowie dem Kultusministerium haben im weiteren Verlauf der Tagung zur aktuellen und zukünftigen Rolle der Gymnasien in der Schullandschaft Stellung bezogen.

Die Vorsitzende der Direktorenvereinigung, Gabrielle Diedrich und der stellvertretende Vorsitzende des Philologenverbandes Niedersachsen Cord Wilhelm Kiel unterstrichen ebenfalls die besondere Rolle der Gymnasien und lobten die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens und den unermüdlichen gemeinsamen Einsatz zur Stärkung und zum Erhalt der Gymnasien in Niedersachsen.

Einig waren sich die Vertreter beider Verbände bei ihren Forderungen zum Fortbestand des dreigliedrigen Schulsystems, zur Stärkung des Leistungsprinzips und zu der nach Schulformen differenzierten Lehrerausbildung. Cord Wilhelm Kiel warnte in seiner Rede vor einer Noteninflation; der Wert des Abschlusses Abitur müsse erhalten bleiben. Kiel zeigte sich außerdem sehr besorgt angesichts steigender Gewalt an Schulen. Brandbriefe an das Kultusministerium blieben unbeantwortet. Gabrielle Diedrich, bezeichnete mit Blick auf die Landesregierung das Gymnasium alsGoldmarie und das ungeliebte Kind, das keiner will“ und führte eine profunde Vorschulbildung als Basis für Chancengleichheit sowie die Beherrschung der Sprache Deutsch als wichtige Bausteine eines zukunftsorientierten Schulsystems an.

Die Stellung des Gymnasiums als weiterhin attraktivste Schulform stellte auch Henning Kratsch, Schulleiter am Gymnasium Westerstede, heraus. Er kritisierte die Instrumentalisierung von Leistung als negativ belegten Kampfbegriff.

Der Landeselternrat und Landesschülerrat waren ebenfalls mit Gastrednern vertreten. Die Vorsitzende des Landeselternrats Miriam Kaschel lobte den Auftritt der „Käthe Treble Makers“ als ein tolles Beispiel für eine gute Schule, wo die Kinder mit Freude hingehen, motiviert zusammenarbeiten und gemeinsam eine tolle Leistung erbringen. Sie forderte generell mehr Vielfalt an den Schulen, während Dr. Michael Guder als ehemaliger Vorsitzender des Landeselternrats Bildungsverfall als Folge der Abkehr vom Leistungsgedanken feststellte und zur Rückkehr zu Fordern und Fördern aufrief. Eduard Hilgert vom Landesschülerrat und Schüler an einem beruflichen Gymnasium kritisierte die fehlenden Möglichkeiten der Schullaufbahn-Wahl, die allein bei den Eltern liege, aber besser den Schülern selbst überlassen werden solle.

Die Vortragenden forderten einen Abbau von Bürokratie. Viele kritisierten die Art und Weise der Umsetzung der Digitalisierung und stellten Bildung als Grundfeste der Demokratie heraus.

In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Niklas Kleinwächter (Rundblick Niedersachsen), stellten sich die Schulpolitischen Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Lena Nzume, und der CDU, Christian Fühner, den Fragen der Moderation und des Plenums. Während Nzume die Entwicklung zur Zweigliedrigkeit (Gesamtschule und Gymnasium im Sekundarbereich II) bejahte, lehnte Fühner eine Schulstrukturdebatte kategorisch ab und befürwortete das dreigliedrige System. Nzume betonte in ihrem Statement, dass in Niedersachsen ein Bestandsschutz für Gymnasien garantiert sei und dass die Landesregierung keinesfalls eine Einheitsschule plane.

Fühner seinerseits kritisierte, dass es durch die gegenwärtige, aber unbegründete Reform der Curricula faktisch zur Einheitsschule käme, ohne dass die Regierung ein klares Bekenntnis dazu abgäbe. Nzume verweis in Bezug auf die „Einheitsschule“ auf wissenschaftliche Erkenntnisse und auf Erfolge in anderen Ländern. Fragen zur Deckung und Finanzierung des wegen der erforderlichen Binnendifferenzierung erhöhten Lehrkräftebedarfs blieben unzureichend beantwortet.

Gut moderiert von Kleinwächter, wurden die Fragen aus dem Plenum an die schulpolitischen Sprecher adressiert und die gegensätzlichen Positionen der Parteien sehr gut herausgearbeitet.

In seinem Schlusswort dankte Lothar H. Fiedler als Vorsitzender des VdEG allen Beteiligten für ihre Redebeiträge, sowie für die lebhafte und sehr konstruktive, aber zugleich sachliche Podiumsdiskussion. Er stellte die besondere Rolle und ungebrochene Wichtigkeit und Existenz der Schulform Gymnasium heraus und betonte den Willen und die Kraft des Verbandes, sich für deren Fortbestand und Stärkung einzusetzen.

Beim anschließenden gemeinsamen Abendessen wurden die regen Gespräche und der gemeinsame Austausch in einem sehr schönen Ambiente im Bonatz Saal des HCC weitergeführt.

Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e. V. l www.elternraete-gymnasium.de l info@elternraete-gymnasium.de

Lothar H. Fiedler bei seiner Begrüßungsrede

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Im Verband der Elternräte vereinigen sich Schulelternräte niedersächsischer Gymnasien. Der Verband führt den Namen „Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e.V.“ (…)

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